Nachwuchsforschergruppe Kreativität und Genie
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Seminar: Institutionelle Ästhetik

01.09.2019

Im Wintersemester 2019/20 unterrichtet Christian Steinau, Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Nachfuchsforschungsgruppe, gemeinsam mit dem Direktor des Instituts für Theaterwissenschaft der LMU München Prof. Dr. Christopher Balme ein Forschungsseminar im Masterstudiengang Theaterwissenschaft. In dem Seminar wird die Verbindung zwischen künstlerischen Prozessen und ihrer gesellschaftlichen Institutionalisierung untersucht. Gleichzeitig stehen Fragen des Managements sowie der Kunst- und Kulturvermittlung im Zentrum des Seminars. Im Rahmen des Seminars wurde ein von Steinau verfasster Antrag auf Förderung einer studentischen Forschungsgruppe durch das Programm Lehre@LMU des Praxisbüros der Kunstwissenschaften bewilligt. In diesem Rahmen wird am 15. Februar ein „CULTURAL POLICY LAB“ in den Münchner Kammerspielen stattfinden.

Unter dem Begriff ‚Institutionelle Ästhetik’ versteht man die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen institutionellen und ästhetischen Zwängen und Transformationen im Theater. Tendenziell werden die beiden Bereiche ‚Institution’ und ‚Ästhetik’ als Gegensätze betrachtet: Während sich Institutionen zur Stabilität und Unveränderbarkeit tendieren, basieren die meisten Vorstellungen von Ästhetik auf ständigem Wechsel und andauernder Innovation. Die zentrale Frage lautet aber, inwiefern Institutionen, wie auch immer man sie definiert, Einfluss auf ästhetische Veränderungen ausüben und umgekehrt. Zu den Themenfeldern, die vorrangig behandelt werden, gehören Neoinstitutionalismus, Kulturpolitik, Kulturökonomie, Festivalisierung, und Institutionenkritik. Im Seminar werden Themenblöcke gebildet, die jeweils einen vermeintlichen Gegensatz als auch eine Wechselbeziehung darstellen wie z.B. Kunst und Ökonomie, Freie Szene versus Stadttheater, Repertoire versus Stagione usw. Das Seminar ist interdisziplinär angelegt und wird auch Beispiele aus Kunst, Musik, Film einbeziehen. Erwartet wird die Bereitschaft, sich mit Ansätzen aus der Soziologie, Politikwissenschaft und Ökonomie auseinanderzusetzen.